Simbabwe will Stellungnahme des Vatikans

Simbabwe will Stellungnahme des Vatikans

Frankfurt a.M., Harare (epd). Nach Kritik der katholischen Bischofskonferenz ihres Landes hat sich die simbabwische Regierung an den Vatikan gewandt. Justizminister Ziyambi Ziyambi erklärte laut einem Bericht der Tageszeitung "The Herald" vom Donnerstag, Simbabwe wolle eine Stellungnahme, ob die Bischöfe die Ansicht Roms vertreten. Die Bischofskonferenz hatte Korruption und Repression in dem südafrikanischen Land angeprangert. In einem Hirtenbrief vergangene Woche hieß es unter anderem, dass die Regierung jeden als Feind betrachte, der eine andere Meinung vertrete. Die simbabwische Führung hat die Kritik scharf zurückgewiesen.

Simbabwe müsse sich versichern, ob "solche Erklärungen die offizielle Haltung des Heiligen Stuhls widerspiegeln", sagte Ziyambi dem Bericht zufolge. Dazu sei ein Treffen mit dem päpstlichen Pro-Nuntius Marek Zalewski angesetzt worden.

Am Sonntag hatte der päpstliche Botschafter Paolo Rudelli nach Berichten von "Vaticannews" in einem symbolischen Akt der Solidarisierung mit den Bischöfen Simbabwes den Erzbischof von Harare aufgesucht. Und bereits Anfang August hatten mehrere Religionsgemeinschaften, darunter der simbabwische Rat der Kirchen, apostolische und evangelikale Kirchen und die katholische Bischofskonferenz, ihre Sorge über die zunehmende Armut und die Verfolgung von Oppositionellen geäußert. Die simbabwische Regierung geht zunehmend repressiv gegen Kritik und Proteste vor. Die Proteste richten sich vor allem gegen die verheerende Wirtschaftslage, das marode Gesundheitssystem und die Corona-Maßnahmen der Regierung.

epd svo/bg mih