Frankfurt a.M., Abuja (epd). Islamisten haben Medienberichten zufolge im Norden Nigerias Hunderte Menschen gefangen genommen. Kämpfer des "Islamischen Staates in Westafrika" (ISWAP) hätten den Ort Kukawa unweit des Tschadsees unter ihre Kontrolle gebracht und Bewohner als Geiseln genommen, berichtete der französische Sender RFI am Mittwoch. Bei vielen der Opfer handelt es sich demnach um Vertriebene, die erst vor kurzem in die Region zurückgekehrt waren.
ISWAP kontrolliert mehrere Orte im Norden des westafrikanischen Landes. Die Gruppe ist eine Abspaltung der islamistischen Miliz Boko Haram, die seit 2009 in Nigeria und den Nachbarländern Tschad und Kamerun Anschläge auf die Zivilbevölkerung verübt. Durch den Konflikt und den Ausbruch des Coronavirus sind nach UN-Angaben derzeit rund 10,6 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. 2,6 Millionen Menschen wurden vertrieben.