Genf (epd). Mehr als 650.000 Menschen sind laut den Vereinten Nationen seit Jahresbeginn vor Überschwemmungen in Somalia geflüchtet. Weitere Fluchtbewegungen seien zu befürchten, teilte der Sprecher des Hilfswerks UNHCR, Charlie Yaxley, am Freitag in Genf mit.
Viele der Geflüchteten litten unter Hunger, Kinder drohten wegen Lebensmittelmangel zu sterben. Die Menschen hausten nun in überfüllten Behelfslagern. In den Camps seien kaum sanitäre Einrichtungen verfügbar, und die medizinische Versorgung sei mangelhaft. Ausbrüche von Cholera und anderen Krankheiten seien zu befürchten. Bislang sei noch kein größerer Ausbruch von Covid-19 gemeldet worden.
Die Unterkünfte bestünden aus alten Kleidern, Plastiktüten, Pappe und Stöcken. Die Menschen seien so dem Wetter fast schutzlos ausgeliefert. Zudem bestehe ein großes Risiko für Raub und sexuelle Gewalt.
In den vergangenen Jahren hätten starke Regenfälle mehrfach Überschwemmungen in dem Land am Horn von Afrika ausgelöst, hielt der UNHCR-Sprecher fest. Die extremen Niederschläge seien durch den Klimawandel verursacht.