Berlin (epd). Die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken gehört nach eigenen Worten zu den Empfängerinnen von Drohmails mit dem Absender "NSU 2.0". Sie habe die Mail vor zehn Tagen bekommen, sagte sie dem SWR laut Vorabmeldung vom Donnerstag in einem Interview. Sie sei konkret mit Mord bedroht worden.
Sie habe aber keine Angst deswegen, sagte Esken: "Ich fühle mich nicht bedroht, aber es macht mir deutlich, dass die Bedrohungslage allgemein steigt. Es macht mich eher unruhig für die Gesellschaft als für mich."
Rechtsextreme Drohmails mit dem Absender "NSU 2.0" haben zahlreiche Politikerinnen und Politiker erhalten, darunter besonders viele Frauen. Auch die Journalistin Maybrit Illner und der Journalist Deniz Yücel sind bedroht worden, ebenso der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek.
In mehreren Fällen wurden Daten der Bedrohten über hessische Polizeicomputer abgefragt. Ein Sonderermittler soll aufklären, ob es ein rechtes Netzwerk in der hessischen Polizei gibt.
epd kfr