Frankfurt a.M., Khartum (epd). Im Sudan ist ein Massengrab mit den Überresten von 28 toten Militärs entdeckt worden. Die Männer seien mutmaßlich nach einem gescheiterten Militärputsch 1990 vom Regime des Machthabers Omar al-Baschir getötet worden, berichtete der britische Sender BBC am Freitag unter Berufung auf die Übergangsregierung. Al-Baschir hatte sich 1989 an die Macht geputscht und mit harter Hand regiert. Im April 2019 war er nach monatelangen Straßenprotesten der Demokratiebewegung selbst vom Militär gestürzt worden.
Inzwischen amtiert im Sudan eine Übergangsregierung aus Militärs und Vertretern der Zivilgesellschaft, in der es allerdings viele Spannungen gibt. Der frühere Präsident muss sich seit 21. Juli wegen der gewaltsamen Machtübernahme 1989 vor Gericht verantworten. Wird er schuldig gesprochen, droht ihm die Todesstrafe.
Im Dezember war der 76-Jährige bereits wegen Korruption zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat gegen ihn Haftbefehl wegen Völkermord in der Krisenregion Darfur erlassen.