Düsseldorf (epd). Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat zum zehnten Jahrestag der Loveparade-Katastrophe in Duisburg an die Toten, Verletzten und Angehörigen erinnert. "Wir sind am Jahrestag des Loveparade-Unglücks in unseren Gedanken und in unseren Gebeten bei den Opfern und fühlen mit den Angehörigen, die geliebte Menschen verloren haben", sagte der Ministerpräsident am Donnerstag in Düsseldorf.
Am Freitag jährt sich das Unglück auf der Techno-Feier zum zehnten Mal. Dazu sind ein stilles Gedenken und eine öffentliche Gedenkveranstaltung am Mahnmal vor dem Unglückstunnel geplant. Zum Auftakt der Gedenkfeiern sollten am Donnerstagabend eine nicht-öffentliche Andacht für die Angehörigen in der Duisburger Salvatorikirche und eine "Nacht der 1.000 Lichter" am Unglücksort stattfinden.
"Die schrecklichen Ereignisse bei der Loveparade vor zehn Jahren haben das ganze Land erschüttert und in Trauer versetzt", erklärte Laschet. "Ein Tag, an dem junge Menschen fröhlich gemeinsam feiern wollten, endete in einer furchtbaren Katastrophe, in einem Albtraum, aus dem viele Menschen nicht befreit werden konnten - manche bis heute nicht."
In seiner Predigt bei der Andacht für die Angehörigen in der Salvatorikirche betonte Pfarrer Martin Winterberg laut Redemanuskript, dass die Verstorbenen "unverrückbar ein Teil unseres Lebens" seien und bleiben würden. Zudem habe sich die Tragödie "persönlich eingegraben" in die Geschichte der Stadt Duisburg. Die Toten hätten ein Vermächtnis hinterlassen, das es zu bewahren gelte.
Wegen der Corona-Pandemie können die Veranstaltungen zum zehnten Jahrestag nur mit einer begrenzten Teilnehmerzahl stattfinden. So sind bei dem öffentlichen Gedenken am Mahnmal nur 100 Menschen zugelassen.
Beim Loveparade-Unglück waren am 24. Juli 2010 insgesamt 21 Menschen in einem Massengedränge ums Leben gekommen, mehr als 650 wurden verletzt. Das Landgericht Duisburg stellte den Strafprozess gegen mutmaßliche Verantwortliche Anfang Mai dieses Jahres ohne Urteil ein, weil das Zusammenwirken mehrerer Ursachen zu dem Unglück geführt habe und eine etwaige Schuld der verbliebenen drei Angeklagten nur noch als gering anzusehen sei.