Frankfurt a.M., Bamako (epd). Der malische Ministerpräsident Boubou Cissé hat sich für die tödliche Gewalt gegen Demonstranten entschuldigt. Beim Einsatz der Sicherheitskräfte habe es Entgleisungen geben, räumte Cissé in einem Interview mit dem TV-Sender France24 am Freitag ein. Dies sei bedauerlich. Bei Protesten gegen die Regierung wurden in den vergangenen Tagen nach UN-Angaben mindestens 14 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt.
Eine Sprecherin von UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet rief die Regierung dazu auf, keine unnötige oder exzessive Gewalt gegen Demonstranten einzusetzen. Alle Seiten müssten Zurückhaltung üben. Auslöser der Proteste sind die schlechte wirtschaftliche Lage, Korruption, eine Zunahme der Gewalt sowie das Ergebnis einer Parlamentswahl. Einen Rücktritt der Regierung, wie ihn manche Demonstranten fordern, schloss Premierminister Cissé am Freitag aus.