Schwerin (epd). Der langjährige Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern, William Wolff, ist am Mittwoch im Alter von 93 Jahren in London gestorben. Mit seiner Offenheit und Erfahrung habe Wolff erheblich zur Verständigung zwischen Juden und Nicht-Juden beigetragen, erklärte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, in Berlin. Mit seiner Rückkehr nach Deutschland habe er einen großen Beitrag zur Entwicklung des jüdischen Lebens geleistet. Wolff ist Ehrenbürger der Hansestadt Rostock und der Landeshauptstadt Schwerin. Er war von 2002 bis 2015 Landesrabbiner in Mecklenburg-Vorpommern.
Als Wilhelm Wolff wurde er am 13. Februar 1927 in Berlin geboren. Im Herbst 1933 emigrierte seine Familie nach Amsterdam und von dort 1939 nach London. Wolff war von 1944 an in Großbritannien als Journalist tätig. Er war unter anderem Ressortleiter beim "Daily Mirror" und in den 1970er Jahren häufiger Gast im "Internationalen Frühschoppen" der ARD. 1979 begann Wolff seine Ausbildung zum Rabbiner. Als Landesrabbiner betreute er die jüdischen Gemeinden in Schwerin und Rostock. Am 25. Oktober 2006 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald, ein Jahr später das Bundesverdienstkreuz.