Berlin (epd). Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sieht die Unterstützung der unter Krieg und Flucht leidenden syrischen Bevölkerung als moralische Pflicht. Vor der Brüsseler Geberkonferenz für Syrien und die Nachbarländer am Dienstag rief er zu großzügiger Hilfe auf. "Seit fast einem Jahrzehnt leiden die Menschen in Syrien unter dem bewaffneten Konflikt", sagte Maas dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Dienstag). "Wir können das Schicksal der Millionen Vertriebenen, der Kinder mit zerstörten Träumen, der Gefolterten und Traumatisierten kaum nachvollziehen", erklärte der Minister. "Es ist aber unsere moralische Pflicht, sie mit humanitärer Hilfe zu unterstützen und eine Perspektive für ein würdevolles Leben zu schaffen."
Maas forderte einen verbesserten Zugang für Helfer in die Kriegsgebiete und mahnte politische Fortschritte bei der Lösung des Syrien-Konflikts an. Er kündigte hier auch das Engagement der Bundesregierung im Weltsicherheitsrat an, dessen Vorsitz Deutschland am Mittwoch übernimmt.
Mit Blick auf die Brüsseler Geberkonferenz versicherte Maas, Deutschland stehe zu seien Verpflichtungen und werde auch in diesem Jahr einen substanziellen Beitrag zur Finanzierung von UN-Hilfeplänen leisten. Die von Europäischer Union und den Vereinten Nationen veranstaltete Konferenz, die in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie virtuell stattfindet, soll Hilfen für Syrien und die Nachbarländer mobilisieren. Es handelt sich um die vierte derartige Brüsseler Veranstaltung, 2019 wurden dabei rund 8,6 Milliarden Euro an Hilfen zugesagt.