Genf (epd). Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen hat vor einer Zunahme des Hungers in Afghanistan gewarnt. Unter den wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Krise hätten vor allem die schwächsten Menschen zu leiden, teilte WFP-Sprecherin Elisabeth Byrs am Freitag in Genf mit.
Rund 12,4 Millionen Menschen in Afghanistan hätten nicht genug zu essen, vier Millionen davon bräuchten dringend Hilfe. Die Lockdowns und Sperren, um die Ausbreitung des Corona-Erregers einzudämmen, hätten die Wirtschaft des Landes stark getroffen.
Zudem seien die Lebensmittelpreise etwa für Mehl, Speiseöl und Reis stark angestiegen. Bereits vor der Corona-Krise hätten sich vier von fünf Familien nicht richtig ernähren können. In der schweren Krise kehrten viele afghanische Flüchtlinge aus dem Iran in ihre Heimat zurück. Auf diese Menschen warte eine ungewisse Zukunft.
Die radikal-islamischen Taliban überziehen Afghanistan seit Jahren mit Gewalt und Terror. Hinzu kommen Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat". Im Rahmen eines internationalen Einsatzes zur Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte sind auch Bundeswehrsoldaten in dem Land stationiert.