Corona: Laumann kündigt "weitere Maßnahmen" im Kreis Gütersloh an

Corona: Laumann kündigt "weitere Maßnahmen" im Kreis Gütersloh an

Warendorf (epd). Wegen des Corona-Ausbruchs in einer Fleischfabrik der Tönnies-Gruppe stehen im Kreis Gütersloh offenbar weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens bevor. Derzeit betrage die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen im Kreis 263, sagte der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Montag in Warendorf. Das liege deutlich über dem Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen innerhalb von einer Woche, der in Nordrhein-Westfalen gilt.

Deshalb werde die Landesregierung noch im Laufe des Tages zur aktuellen Situation beraten, sagte Laumann am Montagnachmittag. "Weitere Maßnahmen" seien nach jetzigem Erkenntnisstand notwendig, um die Situation im Kreis Gütersloh im Griff zu behalten und die Infektionswelle auf den Kreis der Tönnies-Mitarbeiter zu begrenzen. Man befinde sich in einem "dynamischen Prozess" und müsse die Entwicklung weiterhin "sehr, sehr wachsam" verfolgen. Dazu gehöre auch die Umsetzung der Quarantäne-Maßnahmen für die Mitarbeiter der Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück und deren Familien.

Laumann äußerte sich am Rande eines Besuchs im Kreis Warendorf, dem westlichen Nachbarkreis von Gütersloh. Dort hatte es in den vergangenen Tagen 212 Neuinfektionen durch das Coronavirus gegeben. Die "Sieben-Tages-Evidenz" liege im Kreis Warendorf derzeit bei knapp 42 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, erklärte der Minister. Man müsse nun "im Auge behalten, wie sich das weiter entwickeln wird". Die Infektionswelle beschränke sich derzeit noch auf Städte wie Oelde, Beckum und Ennigerloh.

Am Sonntag hatte sich die Landesregierung gegen einen Lockdown und damit das massive Runterfahren des öffentlichen Lebens für die ganze Region entschlossen. Er könne aber einen Lockdown nicht ausschließen, wenn es zu einer höheren Zahl an Infizierten kommen werde, hatte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Sonntag in Gütersloh gesagt. Bis Sonntagnachmittag wurden nach Behördenangaben rund 1.330 Beschäftige vor allem aus Osteuropa positiv auf das Coronavirus getestet. Der zuständige Kreis Gütersloh hatte am Wochenende die 7.000 Beschäftigten und das Management per Verordnung unter Quarantäne gestellt.