Dortmund (epd). Die neue Corona-App ist aus Sicht der Deutschen Stiftung Patientenschutz besonders für Menschen in Medizin- und Pflegeberufen relevant. "Jetzt ist es wichtig, besonders die Beschäftigten in Pflegeheimen, Krankenhäusern und Arztpraxen zum Mitmachen zu sensibilisieren", sagte Vorstand Eugen Brysch am Montag in Dortmund. Denn die meisten Übertragungen von Covid-19 erfolgten nicht durch Patienten. "Viel zu oft waren es Beschäftigte der Medizin und Pflege, die sich untereinander angesteckt haben", erklärte der Patientenschützer.
Die Nutzung der Tracing-App müsse freiwillig bleiben, mahnte Brysch. "Aber ohne Medizin und Pflege wird das Angebot schnell zum Flop." Die Corona-App könne ein Baustein sein, den Eigenschutz in der Bevölkerung zu stärken, "nicht mehr, aber auch nicht weniger." Die Smartphone-Anwendung soll in dieser Woche eingeführt werden.
Über die Bluetooth-Technologie misst die Tracing-App, ob sich Nutzer über einen Zeitraum von 15 Minuten oder länger näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Werden Nutzer der App positiv auf das Coronavirus getestet, können sie auf freiwilliger Basis ihre Kontakte durch die App informieren lassen. Es werden dann alle informiert, die sich in der Nähe des Erkrankten aufgehalten haben und ebenfalls Nutzer der App sind. Damit sollen Infektionsketten unterbrochen werden. Eine zentrale Speicherung von Bewegungsprofilen erfolgt nicht, stattdessen tauschen die Smartphones untereinander temporäre verschlüsselte Identitäten aus.