Genf, Abuja (epd). Beim Überfall einer islamistischen Terrorgruppe sind im Nordosten Nigerias mindestens 59 Bewohner eines Dorfes getötet worden. Die Kämpfer des "Islamischen Staats in Westafrika" (ISWAP) hätten ein Massaker in der entlegenen Ortschaft Felo angerichtet, sagte ein Überlebender laut Berichten der nigerianischen Zeitung "Punch" vom Mittwoch. Viele seien von den Terroristen in ihren Fahrzeugen überfahren, andere erschossen worden. Angeblich habe es sich um einen Racheakt gehandelt, nachdem eine örtliche Bürgerwehr einen der Islamisten bei einem versuchten Viehdiebstahl getötet haben soll.
Filmaufnahmen im Internet zeigten zahlreiche verhüllte Leichen, die auf dem staubigen Boden der Ortschaft verstreut lagen. Herkunft und Zeitpunkt der Aufnahmen ließen sich nicht verifizieren. ISWAP hatte sich 2016 von der Terrorgruppe Boko Haram abgespalten, die den Norden Nigerias seit 2002 unsicher macht. Die Gruppe wird für zahlreiche brutale Überfälle in Nigeria und in den Nachbarländern Niger, Kamerun und Tschad verantwortlich gemacht.