München (epd). Die neue Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, sieht Deutschland in der Corona-Pandemie auf einem guten Weg. "Die Menschen waren und sind in überwältigender Weise solidarisch füreinander und nehmen wirklich etwas auf sich", sagte die Direktorin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin der Technischen Universität München dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es gebe immer noch eine sehr hohe Zustimmung zu den Corona-Beschränkungen. "Wir müssen aber zugleich sorgsam mit den solidarischen Ressourcen umgehen", warnte sie.
Die Wirtschaft leide, Arbeitnehmer bangten um ihre Jobs. "Familien sind im belastenden Dauerspagat, Kinder aus bildungsfernen Familien verlieren schulisch den Anschluss", sagte Buyx. "Und wir leben alle seit Monaten in einem emotionalen Ausnahmezustand", fügte sie hinzu.
Ein Hauptthema des neuen Ethikrats, der sich Ende Mai konstituiert hat, seien Immunitätsnachweise. "Bis zur parlamentarischen Sommerpause wollen wir unsere Arbeit beendet haben und uns öffentlich äußern", sagte Buyx zu der entsprechenden Anfrage von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).