Frankfurt a.M., Cox's Bazar (epd). Erstmals ist ein Rohingya-Flüchtling in den Camps in Bangladesch an den Folgen von Corona gestorben. Nach Angaben der Behörden handelt es sich um einen 71 Jahre alten Mann, wie die bangladeschische Nachrichtenagentur UNB am Dienstag berichtete. Demnach starb der Mann in der Nacht zu Montag, doch erst jetzt wurde dessen Infektion mit dem Coronavirus bestätigt.
Ein erster Fall von Covid-19 in den Rohingya-Flüchtlingslagern war Mitte Mai bekannt geworden. Seitdem ist die offizielle Zahl der Infizierten auf mindestens 29 gestiegen. Alle befinden sich in Isolation. Hilfsorganisationen und Menschenrechtler fürchten eine massive Ausbreitung des Virus im größten Flüchtlingscamp der Welt, da die Menschen dort auf engem Raum und unter prekären Bedingungen leben.
Im Distrikt Cox's Bazar im Südosten von Bangladesch haben über eine Million muslimische Rohingya aus dem Nachbarland Myanmar Zuflucht gefunden. Mehr als 740.000 von ihnen sind allein seit Ende August 2017 vor einer brutalen Offensive der myanmarischen Armee über die Grenze geflohen.