Frankfurt a.M. (epd). Im Kongo ist der Anführer einer Rebellengruppe gefasst worden, die für den Mord an mehreren UN-Mitarbeitern im Jahr 2017 verantwortlich gemacht wird. Trésor Mputu Kankonde von der Miliz Kamuina Nsapu sei in der Nacht zum Samstag in einem Vorort der Stadt Kananga festgenommen worden, berichtete der französische Radiosender RFI am Sonntag. Im März 2017 waren eine Schwedin, ein US-Amerikaner und deren Übersetzer in der Region Kasai ermordet aufgefunden worden.
Die UN-Experten waren Menschenrechtsverstößen in der Region im Zentrum der Demokratischen Republik Kongo nachgegangen, bevor sie von einer Miliz verschleppt wurden. Rund zwei Wochen später wurden ihre Leichen gefunden. Die kongolesische Regierung machte Kamuina Nsapu für das Verschwinden und den Mord an dem Team verantwortlich. Mehr als 20 Mitglieder der Miliz sind bereits festgenommen und vor Gericht gestellt worden. Ihr Anführer, Mputu Kankonde, war bisher jedoch immer wieder entwischt.
Der Konflikt in der Region im Süden des Kongo hatte begonnen, nachdem der Anführer von Kamuina Nsapu im Juni 2016 Autonomie für die Kasai-Region gefordert hatte und getötet wurde. Kamuina Nsapu und Regierungstruppen lieferten sich daraufhin blutige Kämpfe. Schätzungen zufolge wurden mehr als 3.000 Menschen getötet.