Düsseldorf (epd). Der Vorstoß von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) für einen staatlichen Familienbonus in der Corona-Krise stößt bei der Unionsfraktion im Bundestag auf Kritik. Eine Bonuszahlung für alle Familien sei nicht "zielgenau genug", sagte die finanzpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion, Antje Tillmann, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). Stattdessen sollte ein Bonus mit dem Kinderzuschlag gekoppelt werden, den nur bedürftige Eltern erhielten.
Tillmann schlug als "besseren Weg" zur Entlastung von Familien vor, die nächste Erhöhung des Kindergeldes vorzuziehen. Zunächst müsse es aber einen Kassensturz im Haushalt geben.
Scholz will Medienberichten zufolge im Rahmen eines Konjunkturpakets zur Belebung der Wirtschaft in der Corona-Krise Eltern für jedes Kind einmalig 300 Euro zahlen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hatte eine solche Zahlung ins Gespräch gebracht. Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) schlug am Freitag eine einmalige Aufstockung des Kindergeldes vor. Um Familien zu entlasten und den privaten Konsum in der Krise zu fördern, plädierte er für einen Bonus von 600 Euro pro Kind.