Hamburg (epd). In den ersten vier Monaten des Jahres sind bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Bestellungen für rund 2,23 Millionen Organspendeausweise eingegangen. Das sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Anstieg um 33 Prozent, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Vorabmitteilung des Magazins "Der Spiegel". Auch die Nachfrage nach Informationsbroschüren mit integriertem Ausweis sei gewachsen, hieß es. Die Daten gingen aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Frage von Grünen-Parteichefin Annalena Baerbock zurück.
Im Januar hatte der Bundestag über eine Neuregelung der Organspende entschieden. Dabei fand die umstrittene Widerspruchslösung, nach der jeder, der das nicht ausdrücklich ablehnt, ein potenzieller Organspender wird, keine Mehrheit. Das Parlament stimmte für ein Modell, das Baerbock mitentwickelt hatte: Die Bereitschaft zur Organspende kann von 2022 an in ein Onlineregister eingetragen werden.
"Das Interesse an Organspendeausweisen ist deutlich gewachsen", sagt Baerbock dem Magazin. Damit es zu mehr Transplantationen komme, müsse das neue Register jetzt "zügig kommen".