Corona-Krise: Grüne wollen mehr Hilfen für Familien

Corona-Krise: Grüne wollen mehr Hilfen für Familien

Berlin (epd). Die Grünen im Bundestag verlangen mehr Unterstützung für Kinder während der Corona-Krise. Die Fraktion beschloss am Dienstagabend einen Forderungskatalog, der ein Corona-Elterngeld beinhaltet und stärkere Hilfen für benachteiligte Kinder. Der Bundestag will sich am Donnerstag mit dem Antrag der Grünen und einem weiteren, ähnlich lautenden Antrag der Linksfraktion beschäftigen.

Die Oppositionsfraktionen verlangen ein Corona-Elterngeld für die Dauer der Krise als Lohnersatzleistung für Eltern, die ihre Arbeit reduzieren oder ganz zu Hause bleiben müssen, weil es derzeit keine Betreuung für ihre Kinder gibt. Die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Katja Dörner erklärte, es müsse möglich sein, die Arbeit zu reduzieren und Einkommensverluste auszugleichen. Dabei gehe es um eine "kluge Mischung aus Ausweitung der Betreuungsmöglichkeiten und einer deutlichen Entlastung der Familien", sagte sie.

Eltern sollen nach dem Willen der Grünen das Recht erhalten, die Betreuung in kleinem Rahmen gemeinsam mit anderen Eltern zu organisieren.

Weiter fordert die Partei Hilfen für besonders benachteiligte Familien. So müsse sichergestellt sein, dass kein Kind vom digitalen Lernen ausgeschlossen sei, heißt es in dem Antrag. Kinder, die Anspruch auf Bildungs- und Teilhabeleistungen haben - dazu zählt etwa die Kostenübernahme für Schulessen - sollen nach dem Willen der Grünen während der Corona-Krise 60 Euro im Monat mehr bekommen, weil viele der Leistungen wegfallen.

Bisher können Eltern bis zu sechs Wochen lang Lohnersatzleistungen in Höhe von 67 Prozent des Nettolohns (höchstens 2.016 Euro) bekommen, wenn sie wegen der Kinder zu Hause bleiben müssen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will erreichen, dass die Leistung länger als sechs Wochen gezahlt wird. Es gibt aber noch keinen entsprechenden Beschluss.