Berlin (epd). Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge dazu aufgerufen, trotz Corona am 8. Mai der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu gedenken. Der 8. Mai sei ein Gedenktag, "der uns an die Schrecken des Krieges erinnert, aber auch an den Wert des Friedens", heißt es in einer am Dienstag in Berlin verbreiteten gemeinsamen Pressemitteilung.
Müller verwies darauf, dass das Land Berlin den 8. Mai zum 75. Jahrestag des Kriegsendes zum einmaligen Feiertag erklärt hat: "Wir möchten damit der Bedeutung dieses Tages für Berlin, Deutschland und Europa gedenken." Leider mache aber die Corona-Pandemie das gemeinsame Erinnern an zentralen Orten des Gedenkens unmöglich.
Der Präsident des Deutschen Städtetages und Leipziger Oberbürgermeister, Burkhard Jung (SPD), rief zu Solidarität und Zusammenhalt für ein friedliches Zusammenleben auf. Frieden und Demokratie seien zerbrechlich, "sie brauchen unseren vollen Einsatz“, so Jung.
Daniela Schily, Generalsekretärin des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, mahnte, in der Erinnerung nicht nachzulassen: "Eine Gesellschaft, die ihr Gedächtnis verliert, verliert sich selbst." Wer Nationalsozialismus und Krieg verharmlose, negiere die Geschichte und verhöhne die Opfer.