Genf (epd). Die Internationale Organisation für Migration hat sich sehr besorgt über das Schicksal von 78 festsitzenden Menschen auf dem Handelsschiff "Marina" im Mittelmeer geäußert. Das Handelsschiff mit den geschwächten Migranten an Bord erhalte keine Erlaubnis zum Einlaufen in einen Seehafen, sagte die IOM-Sprecherin Safa Msehli am Dienstag in Genf dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Die Menschen seien per Boot aus dem Bürgerkriegsland Libyen geflohen. Am Sonntag habe die "Marina" die Migranten gerettet. Sie hätten eine gefährliche und entbehrungsreiche Reise hinter sich. Die EU-Staaten müssten einen klaren und sicheren Mechanismus finden, damit aus Seenot gerettete Migranten und Flüchtlinge an Land gehen können. Im Zuge der Corona-Pandemie schlossen Länder in Europa ihre Grenzen, auch Seehäfen sind weitgehend gesperrt.
In Libyen stechen viele Migranten und Flüchtlinge auf Schlepperbooten in See, um Europa zu erreichen. Etliche der kaum seetauglichen Boote sind in den vergangenen Jahren gekentert und die Passagiere ertranken. Die Menschen stammen aus Afrika sowie dem Nahen und Mittleren Osten, sie wollen Armut und Gewalt in ihren Heimatstaaten entkommen. Die IOM gehört zur Familie der Vereinten Nationen.