Berlin (epd). Die Polizei hat trotz teils größerer Menschenansammlungen ein insgesamt positives Fazit des 1. Mai in Berlin gezogen. Polizeipräsidentin Barbara Slowik sagte am Samstag im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB): "Es war trotz einzelner unschöner Bilder einer der friedlichsten, wenn nicht der friedlichste 1. Mai." Die meisten genehmigten Demonstrationen seien ohne Zwischenfälle verlaufen, außerdem habe es keine großen Sachbeschädigungen gegeben.
Allerdings hätten sich am Abend im Stadtteil Kreuzberg zahlreiche Menschen nicht an die Hygiene- und Abstandsregeln gehalten, sagte Slowik. Laut Medienberichten waren dort zum Teil bis zu 1.000 Menschen unterwegs und spielten mit der Polizei "Katz und Maus". Innensenator Andreas Geisel (SPD) sprach im RBB von einem insgesamt friedlichen 1. Mai. Dass sich Menschen in solchen Größenordnungen ohne Abstand versammelt hätten, sei "geballte Unvernunft".
Polizeipräsidentin Slowik sprach von teilweise aggressivem Verhalten gegenüber den Beamten und insgesamt 209 Freiheitsentziehungen und -beschränkungen. Insgesamt habe die Polizei die Situation aber unter Kontrolle gehabt.
Die Berliner Polizei hatte sich auch mit Unterstützung aus anderen Bundesländern mit 5.000 Beamten darauf eingestellt, die Regelungen zum Infektionsschutz in der Coronavirus-Pandemie durchzusetzen. Die linke Szene hatte dezentrale Aktionen angekündigt, der Innensenator ein konsequentes Durchgreifen bei nicht genehmigten Demonstrationen angekündigt. Der 1. Mai dürfe nicht "das Ischgl Berlins" werden.