Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu europäischer Solidarität und gegenseitiger Unterstützung in der Corona-Krise aufgerufen. Nur gemeinsam könnten Schwierigkeiten gemeistert werden. "Das gilt gerade in diesen für uns alle schweren Zeiten", sagte das Staatsoberhaupt in seiner Ansprache beim Europakonzert der Berliner Philharmoniker in der Bundeshauptstadt. Das Europakonzert hätte eigentlich während Steinmeiers Staatsbesuch zum Jahrestag der Unabhängigkeit Israels in Tel Aviv stattfinden sollen, fiel aber der Coronavirus-Pandemie zum Opfer.
Steinmeier würdigte in der Berliner Philharmonie Europa als "eine Schatzkammer großer Musik". "Europa ist unser gemeinsames Zuhause, und besser als in der Musik, dieser unverwechselbaren gemeinsamen europäischen Sprache, kann das kaum zum Ausdruck kommen", sagte der Bundespräsident.
Steinmeier mahnte: "Wir müssen einander helfen - und wir werden einander helfen." Er denke dabei auch "an die vielen freischaffenden Künstler, ja das gesamte Kulturleben, das von der Krise noch einmal besonders betroffen ist". Viele Existenzen seien bedroht. "Ich hoffe sehr, dass die Hilfe, die gegeben wird, dort ankommt, wo sie gebraucht wird", sagte Steinmeier. Kunst und Kultur seien keine verzichtbaren Nebensachen: "Gerade in diesen Tagen erfahren wir: Kunst und Kultur sind, in einem sehr buchstäblichen Sinn, Lebensmittel."
Das Europakonzert der Berliner Philharmoniker stand unter der Leitung von Kirill Petrenko. Seit 1991 feiert der Klangkörper seinen Geburtstag am 1. Mai mit dem Europakonzert an einem besonderen Ort.