Merkel spricht sich für klimafreundliche Konjunkturhilfen aus

Merkel spricht sich für klimafreundliche Konjunkturhilfen aus

Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht sich für klimafreundliche Hilfen in der Corona-Krise auf. Wenn Konjunkturprogramme aufgelegt würden, müsse der Klimaschutz ganz fest im Blick behalten werden, sagte Merkel zum Abschluss des internationalen Petersberger Klimadialogs am Dienstag bei einer Video-Ansprache. Internationale Verpflichtungen müssten weiterhin stark vorangebracht werden, damit der Schutz des Klimas global erfolgreich werde.

Merkel sieht nach eigenen Angaben trotz der wirtschaftlichen Belastungen durch die Pandemie weiterhin die Notwendigkeit, die nationalen Beiträge zum Klimaschutz bis 2030 zu verbessern. Den Weg gewiesen habe die Europäische Kommission mit dem "Green Deal", wonach Europa bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden soll. Sie wies auf das von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angestrebte Zwischenziel in zehn Jahren hin: Das bisher geltende Ziel von 40 Prozent Kohlendioxid-Reduktion bis 2030 soll demnach auf minus 50 bis minus 55 Prozent erhöht werden.

Merkel betonte, dass dafür ein umfassendes Maßnahmenpaket nötig sei mit Investitionen in klimafreundliche Infrastruktur und einer angemessenen CO2-Bepreisung. Die Kanzlerin bekannte sich zugleich zur Zusammenarbeit auch mit den Entwicklungsländern und hob hervor, dass Deutschland in diesem Jahr vier Milliarden Euro für die internationale Klimafinanzierung zur Verfügung stelle.

UN-Generalsekretär António Guterres warnte, davor, den Klimaschutz wegen der Pandemie aufzuschieben. Die höchsten Kosten entstünden durch Nichtstun, sagte er. Ein Neustart hingegen, könne zu einer gesünderen Welt für alle führen.

Die zweitägige Konferenz hatte sich mit der Frage befasst, wie der Kampf gegen die Erderwärmung in Zeiten der Corona-Pandemie fortgesetzt und verstärkt werden kann. Das Pariser Klimaabkommen von 2015 setzt das Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Laut einem Bericht UN-Weltwetterorganisation wies das Jahr 2019 die bislang zweithöchste erfasste durchschnittliche Temperatur auf: Sie habe um 1,1 Grad Celsius über den geschätzten vorindustriellen Werten gelegen.