Müller fordert Klima-Investitionsprogramm der EU für Afrika

Müller fordert Klima-Investitionsprogramm der EU für Afrika

Berlin (epd). Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fordert von der Europäischen Union ehrgeizige Investitionsmaßnahmen auch für Afrika. Anlässlich des per Videokonferenz tagenden Petersberger Klimadialogs erklärte der Minister am Dienstag, Europa dürfe im Kampf gegen die Corona-Pandemie wie gegen die Klimakrise nicht nur auf sich selbst schauen. So müsse die EU auch ihren "Green Deal" für den Klimaschutz auf die europäische Nachbarschaft und afrikanische Länder ausweiten, forderte Müller. Er sprach sich für ein Investitions- und Innovationspaket für den Ausbau erneuerbarer Energie in Afrika aus - weg von Kohle hin zu sauberen Zukunftstechnologien wie grünem Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen.

Der von der EU-Kommission unter Ursula von der Leyen vorgeschlagene "Green Deal" ist eine Strategie zum klima- und umweltfreundlichen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft. Ein Hauptziel ist die Klimaneutralität der EU bis 2050.

Müller betonte, in Afrika entscheide sich die Zukunft des Klimas. 600 Millionen Menschen hätten dort noch keinen Zugang zu Strom. "Wenn jeder eine Steckdose auf Basis von Kohle bekommen würde, müssten Hunderte neue Kohlekraftwerke gebaut werden." Die Antwort Europas müsse eine Energie- und Klimapartnerschaft mit einer Investitionsoffensive für Afrika sein. Der Minister sprach sich dafür aus, während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ab Juli den EU-Haushalt der kommenden Jahre auf solche Zukunftsinvestitionen auszurichten.

Die EU-Kommission hat bereits angekündigt, Europas Beziehungen mit Afrika vertiefen zu wollen und im März vorgeschlagen, bestimmte Bereiche weiterzuentwickeln: Dazu gehören grünes Wachstum und eine Verbesserung des Geschäftsumfelds, Handel und ländliche Entwicklung. Konkrete Finanzzusagen machte die EU zunächst nicht.