Potsdam (epd). Potsdam soll nach jahrelangen Diskussionen eine neue Synagoge bekommen. Die Grundsteinlegung soll noch in diesem Jahr stattfinden, erklärte Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) am Freitag in Potsdam. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2021 vorgesehen, die Fertigstellung im Jahr 2023.
Das Synagogen- und Gemeindezentrum soll nach einem Entwurf des Architekten Jost Haberland im Zentrum der Stadt in der Schloßstraße 1 entstehen. Das Land stellt dafür acht Millionen Euro zur Verfügung. Das Gebäude soll nach der Fertigstellung von den jüdischen Gemeinden gemeinsam als Israelitischer Kultusgemeindebund Potsdam betrieben werden. Die historische Potsdamer Synagoge überstand zwar die Novemberpogrome 1938, wurde aber bei einem alliierten Luftangriff auf den Potsdamer Hauptbahnhof im April 1945 zerstört.
Das Land Brandenburg überlässt den Gemeinden als Träger das zu errichtende Haus unentgeltlich. Zugleich beteiligt sich das Land an den laufenden Kosten, etwa für Sicherheitsmaßnahmen, einen Rabbiner sowie für weiteres Personal für kulturelle und soziale Angebote.
Der Bau der Synagoge wird bereits seit Jahren geplant. Im Staatsvertrag von 2005 zwischen dem Land und dem Jüdischen Landesverband ist vereinbart, dass das Land den Synagogenbau unterstützt. Geplant war zunächst, das Bauwerk bis 2012 fertigzustellen. Das Bauprojekt wurde jedoch 2011 von der Landesregierung gestoppt, weil sich die verschiedenen jüdischen Gemeinden nicht einigen konnten. 2018 wurde dann mit zwei Gemeinden ein Vertrag über Bau, Trägerschaft und Betrieb des jüdischen Zentrums unterzeichnet.