Köln, Wuppertal (epd). Der Deutsche Bühnenverein fordert eine schrittweise Lockerung der Corona-Einschränkungen für die Theater und Orchester. Es sei nun an der Zeit, auch bei der Kultur vorsichtig nach vorne zu blicken, erklärte der Verein am Dienstag in Köln. "Wir bedauern sehr, dass es keine Klarheit für unsere Häuser gibt", sagte der Geschäftsführende Direktor Marc Grandmontagne. Die unscharfe Regelung zu Großveranstaltungen dürfe nicht einfach auf Theater und Orchester angewendet werden.
Vielmehr sei es nun geboten, gemeinsam mit der Politik Konzepte hin zu einer schrittweisen Normalisierung zu entwickeln. Dabei müssten auch gesundheitsschützende Aspekte berücksichtigt werden. "Die Theater und Orchester werden sich dieser Aufgabe mit großem Verantwortungsbewusstsein, mit Kreativität und im Sinne der Gesellschaft stellen", betonte Grandmontagne. Unabdingbar sei, dass die von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen zur Normalisierung des öffentlichen Lebens die bisherigen Erfolge im Hinblick auf die Kontrollierbarkeit des Ausbruchs nicht aufs Spiel setzen.
Der Bühnenverein äußerte zudem Besorgnis über die Zukunft der kulturellen Infrastruktur. "Wir appellieren an die Politik in Bund und Ländern, die Theater und Orchester vor allem vor dem Hintergrund zu erwartender massiver steuerlicher Einnahmeausfälle in den Städten und Gemeinden nicht im Stich zu lassen", so Grandmontagne.