Stiftungen fordern mehr Hilfen für gemeinnützige Organisationen

Stiftungen fordern mehr Hilfen für gemeinnützige Organisationen

Berlin (epd). Der Bundesverband Deutscher Stiftungen und der Stifterverband fordern in einem offenen Brief von der Bundesregierung, die mehr als 600.000 gemeinnützigen Organisationen in Deutschland mit ihren rund 30 Millionen engagierten Menschen in der Corona-Krise mehr zu unterstützen. Sie fordern, "die wichtigsten Helfer für den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht im Stich zu lassen".

"Auch freiwilliges Engagement ist systemrelevant", sagte Marie-Alix Ebner von Eschenbach, Mitglied der Geschäftsleitung im Bundesverband Deutscher Stiftungen, am Dienstag in Berlin. Daher bräuchten auch die gemeinnützigen Organisationen Zugang zu den in der Corona-Krise gewährten staatlichen Hilfsgeldern.

Die vom Bundesfinanzministerium erlassenen Verwaltungsregelungen könnten nur ein erster Schritt sein. Nachdem das Ministerium im Gemeinnützigkeitsrecht die Möglichkeit eröffnet habe, dass gemeinnützige Organisationen ohne Satzungsänderungen Corona-Hilfe leisten können, bedürfe es auch entsprechender Regelungen im Stiftungsrecht. "Nur so können Stiftungen aktiv und effektiv Corona-Hilfe leisten", sagte Ebner von Eschenbach.

Außerdem müssten dringend Digitalisierungsmaßnahmen im Non-Profit-Sektor gefördert werden. Denn die Kontakteinschränkungen machten sich auch beim bürgerschaftlichen Engagement schmerzhaft bemerkbar. "Wir brauchen daher rasch und unbürokratisch finanzielle Mittel, um die Digitalisierung schnellstmöglich zu fördern. Und nicht zuletzt müssen wir aus der aktuellen Krise lernen, welche Auswirkungen die Pandemie auf den Gemeinnützigkeitssektor hat und diese im Rahmen von Studien und Forschung nachhalten, um daraus zielgerichtete Maßnahmen für die Zukunft ableiten zu können", sagte Erich Steinsdörfer, Geschäftsführer im Stifterverband.