Glockenguss für Friedenstreck nach Jerusalem geplant

Glockenguss für Friedenstreck nach Jerusalem geplant

Brück (epd). Zum 80. Jahrestag des Weltkriegsendes und der Befreiung vom Nationalsozialismus soll 2025 ein Pferde-Friedenstreck aus Brandenburg nach Jerusalem in Israel starten. Dafür solle am 6. Juni in Grömnigk bei Potsdam aus Kriegsschrott und anderem Metall eine rund 70 Kilogramm schwere Friedensglocke gegossen werden, sagte der evangelische Pfarrer Helmut Kautz dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag in Brück bei Potsdam. Dabei würden unter anderen eine russische und eine amerikanische Granatenhülse aus dem Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen.

Für den Glockenguss und weitere 200 kleinere Friedensglocken, die in Orten auf dem Weg nach Israel verteilt werden sollen, würden rund 5.000 Euro Spenden benötigt, sagte Kautz. Die große Glocke koste rund 3.500 Euro, für die kleineren Glocken würden zunächst rund 1.500 Euro gebraucht. Die Vorbereitung der Reise sei eine große Herausforderung, weil die Tour auch durch die Türkei und das derzeitige Bürgerkriegsland Syrien führen solle.

In den Jahren vor dem Start der Tour nach Israel sind jährliche Friedensfahrten innerhalb Deutschlands geplant, wie Kautz sagte. In diesem Jahr solle am 1. August ein Pferdetreck vom Heiliggeistfeld in Hamburg nach Marienfließ in der brandenburgischen Prignitz führen. Die Friedensglocke für Jerusalem soll bei den Trecks durch Deutschland mitreisen.

2018 war Pfarrer Kautz mit einem mehrmonatigen Pferdetreck nach Weliki Nowgorod in Russland unterwegs, um dort eine Friedensglocke zu übergeben. Ziel der Friedenstrecks als Ausdruck der "Volksdiplomatie" sei es, zur Völkerverständigung beizutragen, hieß es.