Auschwitz-Komitee kritisiert Versetzung eines afrikanischen Priesters

Auschwitz-Komitee kritisiert Versetzung eines afrikanischen Priesters

Kaiserslautern, Bonn, Berlin (epd). Das Internationale Auschwitz Komitee hat die Versetzung eines afrikanischen Priesters innerhalb des Bistums Speyer nach rassistischen Übergriffen kritisiert. Für die Demokratie und die Gemeinschaft der Gläubigen sei dies eine massive und bittere Niederlage, die weit über den betroffenen Ort hinaus Rechtsextreme in ihrem Hass bestätigen und bestärken werde, teilte das Internationale Auschwitz Komitee am Samstag mit. Das Bistum Speyer hatte am Freitag bekanntgegeben, dass der katholische Pfarrer Patrick Asomugha nach einer Morddrohung und wiederholten Anfeindungen seine Pfarrei in Queidersbach im Landkreis Kaiserslautern verlässt.

"Für Überlebende des Holocaust ist es bedrückend und empörend, wenn rassistische Hetze und Ausgrenzung sich in Gemeinden in Deutschland immer wieder neu etablieren können und nicht auf energischen Widerstand stoßen", so das Komitee weiter.

Das Bistum hatte mitgeteilt: "Die Sorge für den Schutz und die Gesundheit von Pfarrer Asomugha macht diesen Schritt unumgänglich." Asomugha, der aus Nigeria stammt und die Pfarrei seit 2017 leitet, werde die Pfarrei bis Montag verlassen. Dies hätten der Pfarrer und das Bistum gemeinsam beschlossen.

Zuletzt hatten im März laut Bistum Unbekannte eine Morddrohung auf dem Garagentor des afrikanischen Pfarrers hinterlassen. Kurz darauf wurden zwei Glasflaschen mit mutmaßlich alkoholischem Inhalt vor der Hauseingangstür des Pfarrhauses zertrümmert, in dem Asomugha im Obergeschoss wohnt. Seit Mitte vergangenen Jahres gab es immer wieder Anfeindungen gegen ihn: Zwei Mal wurde in das Pfarrhaus eingebrochen, es gab erhebliche Sachbeschädigung. Im Herbst wurden die Reifen von Asomughas Auto zerstochen. Die Ermittlungen der Polizei dauern dem Bistum zufolge an.