Corona: Leopoldina nennt Voraussetzungen für Lockerungen

Corona: Leopoldina nennt Voraussetzungen für Lockerungen

Halle an der Saale (epd). In der Debatte über eine Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen haben Wissenschaftler der Nationalakademie Leopoldina Bedingungen für eine schrittweise Normalisierung des öffentlichen Lebens formuliert. Voraussetzung müsse sein, dass sich die Neuinfektionen auf niedrigem Niveau stabilisieren, notwendige klinische Reservekapazitäten aufgebaut und andere Patienten wieder regulär versorgt werden, heißt es in der dritten Ad-Hoc-Stellungnahme der Forschungsgemeinschaft, die am Montag in Halle an der Saale veröffentlicht wurde. Zudem müssten die bereits bekannten Schutzmaßnahmen diszipliniert eingehalten werden,

Wenn Schutzmaßnahmen wie Hygiene- und Distanzregeln, Mund-Nasen-Schutz und eine zunehmende Identifizierung Infizierter eingehalten würden, könnten zunächst unter anderem Einzelhandel und Gaststätten wieder öffnen, empfehlen die Wissenschaftler. Auch der allgemeine geschäftliche und behördliche Publikumsverkehr könnte dann wieder aufgenommen werden. Dienstliche und private Reisen könnten unter Beachtung der genannten Schutzmaßnahmen ebenfalls wieder möglich werden.

"Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz sollte als zusätzliche Maßnahme in bestimmten Bereichen wie dem öffentlichen Personenverkehr Pflicht werden", betonen die Wissenschaftler. Sie empfehlen zugleich, im Bildungsbereich zunächst Grundschulen und Sekundarstufe 1 schrittweise wieder zu öffnen, weil jüngere Kinder mehr Anleitung bräuchten als ältere. Der Betrieb von Kindertagesstätten sollte nur sehr eingeschränkt wiederaufgenommen werden, weil sich kleinere Kinder nicht an die Distanzregeln und Schutzmaßnahmen halten können.