Genf, Mogadischu, Stuttgart (epd). In Somalia hat das US-Militär nach eigenen Angaben einen der Gründer der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab bei einem Luftschlag getötet. Das somalische Internetportal Garowe online bestätigte am Mittwoch den Angriff in der Region Lower Shabelle.
Der Chef des Afrikakommandos der US-Streitkräfte (Africom) in Stuttgart, Stephen Townsend, erklärte, ein gezielter Angriff am vergangenen Donnerstag habe insgesamt drei Mitglieder der Terrormiliz getötet, unter ihnen Yusuf Jiis, der bis heute einer der Anführer von Al-Shabaab sei.
Die Luftschläge, die die US-Armee mit Genehmigung der somalischen Regierung vornimmt, sind umstritten. Menschenrechtler haben den USA wiederholt vorgeworfen, zivile Opfer zu verschweigen und mit ihren Luftschlägen gegen Völkerrecht zu verstoßen.
Seit einer Verordnung von US-Präsident Donald Trump im April 2017 ist die Zahl solcher Angriffe in Somalia stark angestiegen. Amnesty International hat Hunderte solcher Einsätze registriert, die überwiegend mit gesteuerten Raketen ausgeführt werden.
Offizielles Ziel der Einsätze ist die Bekämpfung von Terroristen am Horn von Afrika. Die Organisation Al-Shabaab versteht sich mehrheitlich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida und kontrolliert weite Teile Somalias. Die Islamisten lehnen den Staat und die von der internationalen Gemeinschaft gestützte Regierung ab. Erklärtes Ziel ist die Errichtung eines islamischen Gottesstaates.