Im Deutschlandfunk sagte sie mit Blick auf das Motto "Zuversicht! 7 Wochen ohne Pessimismus": "Ich war selber eigentlich geschockt, wie zutreffend unser Motto dieses Jahr war." Für viele Menschen seien sieben Woche ohne Pessimismus schon in normalen Zeiten nicht einfach - durch Corona könnte das Fastenmotto zur besonderen geistigen Herausforderung oder geistigen Stütze werden, sagte Breit-Keßler.
Angesichts der äußeren Zwänge und Einschränkungen angesichts der Corona-Pandemie sagte Breit-Keßler: "Christliches Fasten bedeutet tatsächlich einen freiwilligen Verzicht." Aber sie habe es bei sich selbst und anderen so erlebt, dass man sich gesagt habe: "Ich stelle mich sehr bewusst zu diesen Entscheidungen der Regierungen" und trage dies "aus Überzeugung mit". Sie habe auch Rückmeldungen erhalten, dass Menschen ihre Fastenpläne - den Verzicht auf Alkohol oder Süßes etwa - zurückgestellt und gesagt hätten: "Diese Welt ist so verrückt, da will ich darauf jetzt nicht verzichten, sondern ich gönne mir das. Die Zeiten sind hart genug."
Der katholische Würzburger Bischof Franz Jung sagte im gleichen Beitrag des Deutschlandfunks, er sei dankbar für die "große Disziplin, mit der sich die Menschen in unserem Land an diese Einschnitte halten", die ihnen vorgegeben seien. Dies zeige, "dass es offenbar gelungen ist, den Ernst der Situation zu vermitteln", sagte Jung. Es sei schön zu sehen, dass diese von außen auferlegte neue Form des Fastens "durch viele andere Werke der Nächstenliebe" aufgefangen werde. Es sei bewegend zu sehen, "dass das, was die Fastenzeit will", nämlich eine Erneuerung des Menschen und eine geistliche Besinnung auf Wichtiges, durch die Krise befördert worden sei.