Genf, Freetown (epd). Schwangere Mädchen und junge Mütter dürfen in Sierra Leone wieder zur Schule gehen. Ein seit 2015 geltendes Verbot hob die Regierung des westafrikanischen Staats am Montag wieder auf, wie die BBC berichtete. Das zuständige Erziehungsministerium in der Hauptstadt Freetown erklärte, ausnahmslos alle Kinder hätten das Recht auf Schulunterricht. Die Regierung folgt mit ihrer Entscheidung einem Urteil eines westafrikanischen Regionalgerichtshofs, der das Verbot als menschenrechtswidrig bezeichnet hatte.
Das umstrittene Gesetz war erlassen worden, nachdem während der Ebola-Epidemie von 2015 Schulen geschlossen wurden. In der Folge waren Fälle sexueller Gewalt und Kinderschwangerschaften deutlich in die Höhe geschnellt. Tausenden Mädchen war daraufhin untersagt worden, am normalen Schulunterricht teilzunehmen und Prüfungen abzulegen. Einige besuchten Privatschulen, während die meisten keinen Unterricht mehr belegen konnten. Eine ähnliche Regelung gilt aktuell in Tansania.