New York/Genf (epd). Der UN-Sicherheitsrat unterstützt das Friedensabkommen der USA mit den radikal-islamischen Taliban in Afghanistan. Das UN-Gremium verabschiedete am Dienstag (Ortszeit) in New York einstimmig eine von den USA eingebrachte Resolution, in dem die vereinbarten Schritte zur Beendigung des Konflikts in Afghanistan begrüßt werden. Die afghanische Regierung war nicht an den Verhandlungen zwischen den USA und den Taliban beteiligt.
Die USA kündigten in dem Abkommen von Ende Februar einen vollständigen Truppenabzug innerhalb von 14 Monaten an, der bereits begonnen hat. Die Taliban verpflichteten sich, keinen ausländischen Terrorgruppen Unterschlupf zu bieten. Zugleich erklärten sich die Taliban bereit, innerafghanische Friedensgespräche aufzunehmen, die sie bislang verweigert hatten. Vereinbart wurde auch die Freilassung von Gefangenen, was die afghanische Regierung zunächst ablehnte.
In dem zerrissenen Land hat sich sowohl Staatschef Aschraf Ghani als auch sein Rivale Abdullah Abdullah zum Sieger der Präsidentenwahl vom September erklärt. Beide hielten am Montag Amtseinführungszeremonien ab. Vorher hatte US-Sonderbotschafter Zalmay Khalilzad erfolglos versucht, mit Ghani und Abdullah einen Kompromiss auszuhandeln. Zuletzt war Abdullah unter Ghani Geschäftsführer der Regierung gewesen.