Göttingen (epd). Zum Internationalen Frauentag macht die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) auf das Schicksal vergewaltigter Frauen und ihrer Kinder aufmerksam. Die bei Vergewaltigungen gezeugten Kinder und ihre Mütter seien oft massiver Diskriminierung und großem Leid ausgesetzt, erklärte die Göttinger Menschenrechtsorganisation am Donnerstag. Das gelte besonders, wenn die Opfer Minderheiten angehörten, wie etwa die Jesiden im Nordirak.
Jesidische Frauen wurden seit 2014 von der Terrormiliz IS systematisch versklavt und vergewaltigt. "Viele von ihnen bekamen daraufhin Kinder, deren Väter IS-Kämpfer waren", erklärte Lina Stotz von der Menschenrechtsorganisation. Laut einem Erlass der geistlichen Führung der jesidischen Gemeinschaft dürften die befreiten Mütter in die Gemeinde zurückkehren. Die Kinder, die in der Gefangenschaft gezeugt wurden, dürften das nach den Traditionen jedoch nicht. Schätzungen zufolge seien Hunderte Kinder betroffen.
Zusammen mit Jesiden in Deutschland ruft die GfbV dazu auf, ein Sonderkontingent für besonders schutzbedürftige Kinder einzurichten. Wichtig seien humanitäre Hilfe und psychologische Unterstützung für Kinder und Mütter. Und der jesidischen Gemeinschaft müsse eine Zukunft in Kurdistan ermöglicht werden.