Der Evangelische Buchpreis ist mit 5000 Euro dotiert und wird seit 1979 verliehen. Vorsitzender des Evangelischen Literaturportals, das den Preis vergibt, ist der hannoversche Landesbischof Ralf Meister. Der Preis wird am 27. Mai in der evangelischen Matthäikirche in Bonn überreicht.
Mit dem Buch sei Scheuer ein literarisches Meisterstück gelungen, urteilte die Preisjury. Der Roman verdeutliche den Schrecken und die Sinnlosigkeit des Krieges und zeige den Menschen dabei "in seiner ganzen Ambivalenz zwischen egoistischem Überlebenswillen und mitleidvoller Hilfsbereitschaft". Die Jury wählte das Buch aus 100 Vorschlägen von Leserinnen und Lesern aus.
Schrecken des Krieges, Rhythmus der Natur
In dem Roman beschreibt der Protagonist Egidius Arimond in Tagebuch-Einträgen des Jahres 1944 das Leben seiner Bienen. Es sind die letzten Monate des Zweiten Weltkrieges in einer Kleinstadt in der Eifel. Der Bienenzüchter, der an Epilepsie leidet, wurde der Erzählung zufolge nicht zum Kriegsdienst eingezogen. Um das Geld für seine nötigen Medikamente zu bekommen, verkauft Arimond nicht nur seinen Honig, sondern hilft jüdischen Flüchtlingen über die belgische Grenze, indem er sie in präparierten Bienenstöcken transportiert.
Scheuers Roman zeige den immer wiederkehrenden Rhythmus der Natur, in dem auch Egidius Arimond innere Ordnung findet, hieß es. Das Summen der Bienenvölker spendeten dem Protagonisten Trost angesichts des Grauens eines trostlosen Krieges.
Der Autor wurde 1951 im rheinland-pfälzischen Prüm in der Westeifel geboren. Scheuer lernte zunächst den Beruf des Elektrikers und studierte anschließend Physikalische Technik und Philosophie. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er als System-Programmierer. Er veröffentlichte zahlreiche Romane und wurde mehrfach dafür ausgezeichnet, zuletzt mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis und dem Horst-Konejung-Preis.