Düsseldorf (epd). Die Jobcenter der Bundesagentur für Arbeit haben im vergangenen Jahr rund ein Fünftel der vorgesehenen Mittel für Eingliederungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose gar nicht für diesen Zweck ausgegeben. Das gehe aus der Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann (Linke) hervor, berichtete die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Mittwoch). Statt der veranschlagten 4,9 Milliarden Euro seien nur 3,9 Milliarden Euro für Weiterbildungsangebote oder Lohnkostenzuschüsse verwendet worden. Die eingesparte Milliarde sei in den Verwaltungsetat umgeschichtet worden.
Von 700 Millionen Euro, die den Job-Centern 2019 zusätzlich für den Aufbau eines staatlich finanzierten, sozialen Arbeitsmarkts im Rahmen eines sogenannten Passiv-Aktiv-Transfers zur Verfügung standen, sind den Angaben zufolge sogar nur 95 Millionen Euro genutzt worden. Das entspreche 13,6 Prozent, heißt es in der Antwort des Arbeitsministeriums. Zimmermann kritisierte: "Bei der Förderung der Langzeitarbeitslosen durch die Jobcenter stimmt es hinten und vorne nicht." Vielen erwerbslosen Menschen werde eine bessere Förderung etwa durch Weiterbildung verwehrt. Für das Jahr 2018 hatte ein Anfrage der Linken bereits ähnliche Zahlen ergeben.