Berlin (epd). Das Deutsche Bündnis Kindersoldaten hat die mangelnde Reintegration von zwangsweise rekrutierten Mädchen in bewaffneten Konflikten kritisiert. Für viele Mädchen und junge Frauen sei es extrem schwierig, die Gruppen und Armeen wieder zu verlassen. Sie stünden unter massivem Druck, erklärte der Sprecher des Bündnisses Kindersoldaten, Frank Mischo, am Dienstag in Berlin anlässlich des weltweiten Aktionstages gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten am 12. Februar.
Weltweit werden in bewaffneten Konflikten den Angaben zufolge etwa 250.000 Kinder und Jugendliche zum Kämpfen gezwungen. Darunter sind je nach Konflikt zwischen fünf und 20 Prozent Mädchen. Mädchen seien nicht nur häufig Opfer sexueller Gewalt, "sondern sie übernehmen auch dieselben Aufgaben wie Jungen und werden wie sie oft körperlich und psychisch misshandelt", sagte Mischo. Die Reintegration in die vorherige Lebenssituation sei für Mädchen besonders schwierig, hieß es. Die Betroffenen würden stigmatisiert. Ohne soziale Absicherung seien sie weiter besonders verletzbar.
Am 12. Februar 2002 trat das Zusatzprotokoll zur Kinderrechtskonvention zu Kindern in bewaffneten Konflikten in Kraft. Es verbietet den Einsatz von unter 18-Jährigen in bewaffneten Konflikten. Seitdem gilt der Tag als internationaler Tag gegen den Einsatz von Kindern und Jugendlichen als Soldaten. Anlässlich dieses sogenannten "Red Hand Day" ruft das Deutsche Bündnis Kindersoldaten gemeinsam mit Organisationen weltweit zu Aktionen mit dem Symbol der roten Hand auf. Das Deutsche Bündnis Kindersoldaten besteht aus elf Nichtregierungsorganisationen.