Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will eine Studie starten, um den Bedarf von Familien mit schwerstkranken Kindern zu ermitteln. Darüber, welche Unterstützung und Entlastungen sie benötigten, wisse man zu wenig, erklärte Giffey anlässlich des Tags der Kinderhospizarbeit am Montag in Berlin.
"Eltern und Geschwister sollen in dieser Situation genau den Beistand erhalten, der nötig ist, damit sie nicht aus ihrem sozialen Umfeld herausfallen und trotz ihrer großen Sorgen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können", sagte Giffey. Niemand sei auf die Situation vorbereitet, dass das eigene Kind schwer erkrankt ist und frühzeitig sterben wird. "Gerade in dieser unaussprechlichen Lage wollen wir die pflegenden Familien unterstützen", sagte die Ministerin.
Ihren Angaben zufolge leiden in Deutschland rund 50.000 Kinder an einer lebensbedrohlichen oder lebensverkürzenden Krankheit. Anlässlich des Tags der Kinderhospizarbeit hatte in der vergangenen Woche der Bundesverband Kinderhospiz eine verlässlichere Finanzierung der Einrichtungen gefordert. Nach seinen Angaben können viele Leistungen nicht abgerechnet werden, etwa die Trauerbegleitung der Eltern nach dem Tod des Kindes, aber auch andere ambulante Hilfen. Die Hospize sind daher den Angaben zufolge vor allem auf Spenden angewiesen.