Mehr als 4.000 Jugendliche suchen Rat bei Jugendnotmail

Mehr als 4.000 Jugendliche suchen Rat bei Jugendnotmail

Berlin (epd). Mehr als 4.100 Jugendliche haben im vergangenen Jahr bundesweit Hilfe bei der Onlineberatung Jugendnotmail gesucht. Das seien rund sieben Prozent mehr als im Vorjahr, teilte der Trägerverein am Donnerstag in Berlin mit. Mehr als 70 Prozent der Ratsuchenden seien Mädchen und junge Frauen gewesen. Rund 17 Prozent waren den Angaben zufolge Jungen und junge Männer, knapp 13 Prozent gaben "divers" an.

Schwerpunkte der Beratung seien die Bereiche Familie (17 Prozent), Depression (15,3 Prozent), Liebe und Sexualität (11,2 Prozent) und Selbstverletzungen (10,5 Prozent) gewesen, hieß es. "Solche Konflikte müssen schnell gelöst werden, denn stummes Leiden und Dulden macht Kinder und Jugendliche auf Dauer krank", betonte die Leiterin der Geschäftsstelle von Jugendnotmail, Stefanie Gießen.

Insgesamt seien im vergangenen Jahr über Jugendnotmail mehr als 12.000 Nachrichten ausgetauscht worden, hieß es. Dies sei "erstaunlich, wenn man bedenkt, dass es immer mehr psychosoziale Online-Beratungen gibt", betonte Gießen. Beim Start vor 18 Jahren sei die Form der Beratung ein Novum gewesen. Inzwischen böten immer mehr Träger der Kinder- und Jugendhilfe auch spezialisierte Online-Beratungen an, so dass die Ratsuchenden eine größere Auswahl an Ansprechpartnern hätten.

Die Online-Berater von Jugendnotmail sind den Angaben zufolge Psychologen oder Sozialpädagogen und versuchen gemeinsam mit den Ratsuchenden eine Lösung für deren Probleme zu finden. Zusätzlich würden wöchentliche Themenchats zu Themen wie Transgender und Outing angeboten.