Hamburg (epd). Der sachsen-anhaltische Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat sich besorgt geäußert über den Fortbestand der Demokratie in Ostdeutschland. Er sehe, "dass gerade im Osten bei vielen Menschen das Grundvertrauen in die Lösungskompetenz der Demokratie kleiner geworden ist", sagte Haseloff der "ZEIT im Osten" laut Vorabbericht. Im Moment werde eine "Systemauseinandersetzung" geführt. "Es gibt Leute, die glauben: Die liberalen Demokratien werden deswegen verschwinden, weil sie ineffizient sind", sagte Haseloff. Er stelle sich die Frage, "was eigentlich passieren wird, wenn es wirtschaftlich mal schlechter läuft als heute".
Haseloff sagte weiter, viele Leute bewerteten die Lage pessimistischer, als sie tatsächlich sei. "Das müssen wir in den Griff kriegen, wenn wir wollen, dass wieder ein sehr großer Teil der Ostdeutschen sagt: Die Demokratie ist das System, das vielleicht nicht perfekt ist, aber das beste, das wir haben", erklärte der Ministerpräsident. Er ermahnte auch die Westdeutschen, sich stärker für Belange des Ostens einzusetzen.