Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat an die Opfer des Holocaust erinnert und angemahnt, die Erinnerungen an die NS-Verbrechen wachzuhalten. "Wir gedenken aller Opfer der Schoah, die mit sämtlichen Werten der Zivilisation gebrochen hatte", sagte Merkel am Montagabend bei einem Gedenkkonzert in der Berliner Staatsoper zum 75. Jahrestag der Befreiung von des NS-Vernichtungslagers Auschwitz. An dem Konzert nahmen unter anderem der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer sowie Vertreter des Bundestags teil.
"Wir gedenken der ermordeten sechs Millionen Juden, wir gedenken der Sinti und Roma, der Menschen mit Behinderungen, der politischen Gefangenen, der Homosexuellen, der Zwangsarbeiter. Wir gedenken der polnischen Opfer der deutschen Besatzung", sagte die Bundeskanzlerin. Zugleich dankte sie Morawiecki für den gemeinsamen Besuch der KZ-Gedenkstätte Auschwitz im Dezember 2019.
Merkel rief dazu auf, sich entschieden gegen Intoleranz, Hass, Rassismus und Antisemitismus sowie gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu wehren. "Wir tragen die Verantwortung dafür, dass alle Menschen sich bei uns in Deutschland und Europa sicher und zu Hause fühlen können", betonte die Bundeskanzlerin.
Der Erlös des Benefizkonzertes der Staatskapelle Berlin unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim kommt der Auschwitz-Birkenau Foundation zugute. Die Stiftung setzt sich dafür ein, die Erinnerung an das Vernichtungslager und den Holocaust dauerhaft wachzuhalten.
Am 27. Januar 1945 hatten sowjetische Truppen das NS-Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreit. Allein dort waren mehr als eine Million Menschen ermordet worden.