Genf (epd). Der Weltkirchenrat hat anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages vor "dramatisch" anwachsendem Antisemitismus gewarnt. In vielen Ländern seien in den vergangenen Jahren vermehrt antijüdische Rhetorik und Gewalt zu verzeichnen gewesen, heißt es in einer am Montag in Genf veröffentlichten Erklärung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK).
Darin wurde auch die Leugnung des Massenmordes an den Juden verurteilt. Die Holocaust-Leugner verbreiteten ihre Ansichten zumal im Internet, betonen die Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, Agnes Abuom, und der ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit. Die Vorsitzende und der Generalsekretär betonten, dass Antisemitismus oft den Beginn von Intoleranz und Gewalt gegen verschiedene Minderheiten markiere.
Abuom und Tveit unterstrichen, dass der ÖRK mit jüdischen Partnern zusammenarbeite. Vor genau 75 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das NS-Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreit. Dort ermordeten die Nazis vor allem Juden. Der ÖRK umfasst 350 Mitgliedskirchen mit mehr als 500 Millionen Gläubigen.