Berlin (epd). Am Holocaust-Gedenktag hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier drei Überlebende des NS-Vernichtungslagers Auschwitz in Berlin empfangen. Peter Johann Gardosch, Hermann Höllenreiner und Pavel Taussig sollten den Bundespräsidenten anschließend auch bei seiner Reise zur zentralen Gedenkveranstaltung nach Auschwitz begleiten. An diesem Montag jährt sich die Befreiung des NS-Konzentrations- und Vernichtungslagers zum 75. Mal. Zur Gedenkveranstaltung werden Vertreter aus fast 50 Staaten erwartet. Auch Israels Präsident Reuven Rivlin will nach Auschwitz reisen.
Gardosch, Höllenreiner und Taussig waren zu unterschiedlichen Zeiten von den Nazis in Auschwitz inhaftiert worden. Höllenreiner und Taussig kamen in das sogenannte "Zigeunerlager". Taussig verließ das Lager in Auschwitz Mitte Januar 1945 auf einem der Todesmärsche, auf die SS die Gefangenen zwang, und erlebte die Befreiung erst Anfang Mai im KZ Gunskirchen. Höllenreiner wurde nach Auschwitz noch in die Konzentrationslager Ravensbrück und Sachsenhausen deportiert. Er konnte einem Todesmarsch entfliehen.
Zur Gedenkveranstaltung in Auschwitz werden nach Angaben der Gedenkstätte rund 200 Holocaust-Überlebende erwartet. Sprechen werden dort der polnische Präsident Andrzej Duda, der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, und Gedenkstättendirektor Piotr Cywinski.
Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen das NS-Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Allein dort wurden mehr als eine Million Menschen ermordet. Der damalige Bundespräsident Roman Herzog hatte 1996 das Datum als Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus proklamiert.