Berlin (epd). Fast jeder dritte Deutsche ab 50 Jahren (28 Prozent) kann sich laut einer Studie vorstellen, sein Erbe oder einen Teil davon einer gemeinnützigen Organisation zugutekommen zu lassen. Das sind 17 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2013, wie es in der am Donnerstag in Berlin vorgestellten Erhebung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) heißt.
Bei den Kinderlosen halten es aktuell mit 51 Prozent sogar mehr als die Hälfte der Bürger für möglich, gemeinnützig zu vererben, wie es weiter hieß. Dabei würden knapp die Hälfte der potenziellen Erblasser mit ihrem Vermögen am ehesten den Umwelt-, Natur- und Tierschutz unterstützen (49,5 Prozent). Auf Platz zwei folgen soziale Hilfe, Behinderten- und Krankenhilfe (42,3 Prozent), ein Rückgang um zehn Prozentpunkte gegenüber 2013 (53 Prozent). Im vergangenen Jahrzehnt wurden in Deutschland den Angaben zufolge 2,6 Billionen Euro vererbt.
Bei den Beweggründen für ein gemeinnütziges Vererben erklärten 41 Prozent der Befragten, sie wollten ihre Werte weitergeben. 25 Prozent sagten, sie wollten der Gesellschaft etwas zurückgeben, 22 Prozent führten fehlende Angehörige an und 21 Prozent Angehörige, die bereits versorgt seien. Auffällig sei, dass sich im Gegensatz zu 2013 religiöse Beweggründe von 19 Prozent im Jahr 2013 auf nun 8,2 Prozent mehr als halbiert haben, heißt es.
Für die Studie wurden im September und Oktober 997 Deutsche und EU-Ausländer zwischen 50 und 80 Jahren befragt, darunter 504 Männer und 493 Frauen. Von den Befragten hatten 73,3 Prozent eigene oder adoptierte Kinder, 26,7 Prozent waren kinderlos. In der Initiative "Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum" haben sich 22 gemeinnützige Organisationen zusammengeschlossen, um für ein gemeinnütziges Vererben zu werben.