Dresden (epd). Wegbegleiter, Freunde und Verehrer haben am Mittwoch in Dresden Abschied von dem Sänger Peter Schreier genommen. Unter den Gästen beim Trauergottesdienst in der Kreuzkirche waren auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU). Kreuzkantor Roderich Kreile würdigte das Leben und Schaffen des vielseitigen Künstlers. Schreier war am ersten Weihnachtsfeiertag im Alter von 84 Jahren nach langer Krankheit in Dresden gestorben. Die Beisetzung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis.
Musikalisch gestaltet wurde der Trauergottesdienst vom Dresdner Kreuzchor, dem Schreier in seiner Schulzeit selbst angehört hatte. Dort konnte er früh auch sein Talent als Solist entfalten. Später studierte der gebürtige Sachse in Dresden Gesang und Dirigieren. Der gefragte lyrische Tenor gestaltete mehr als 60 Partien auf weltweit angesagten Opernbühnen.
Die Leitung des Gottesdienstes hatte der Dresdner Superintendent Christian Behr, die Predigt hielt Pfarrer Markus Deckert aus der Kirchgemeinde in Dresden-Loschwitz, der sich Schreier stets verbunden fühlte. Es erklangen Werke von Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach und Rudolf Mauersberger.
Schreier sang unter anderem an der Mailänder Scala und an der Metropolitan Opera in New York. Auch bei den Bayreuther und den Salzburger Festspielen war er oft zu Gast. Als Mozart- und Schubertinterpret setzte er Maßstäbe und war auch als Dirigent tätig. Sein Bühnendebüt feierte Schreier 1959 mit dem Dresdner Opernensemble als Erster Gefangener in Beethovens Oper "Fidelio".