Genf (epd). In Sudans Unruheregion Darfur hat ethnische Gewalt laut den UN zu mehr als 100 Toten und Verletzten geführt. Seit Ende Dezember seien in der Provinz West-Darfur mindestens 54 Menschen getötet und 60 weitere verletzt worden, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe am Dienstag in Genf mit.
Rund 40.000 Menschen hätten vor den Kämpfen zwischen verschiedenen Volksgruppen fliehen müssen, Tausende davon in den benachbarten Tschad. In der Region Darfur, die in mehrere Provinzen aufgegliedert ist, toben Kämpfe zwischen Rebellen, der sudanesischen Armee und mit ihr verbündeten Milizen. Schätzungen zufolge sind bei den Auseinandersetzungen im Westen des Sudans seit 2003 Hunderttausende Menschen getötet und rund 2,7 Millionen vertrieben worden.
Das Regime des früheren sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir ging mit großer Gewalt gegen Rebellen und Zivilisten in Darfur vor. Gegen Al-Baschir und mehrere Mitglieder seiner früheren Regierung liegen Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vor. Al-Baschir wurde nach Massenprotesten der Bevölkerung im vorigen Jahr vom Militär abgesetzt.