Berlin (epd). Einige Frauen gehen aus Sicht der Grünen-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, aus Angst vor Anfeindungen nicht in die Politik. "Es kommt leider viel zu oft vor, dass gerade Frauen in den sozialen Netzwerken angefeindet werden, bis hin zu blöden Anmachen auf der Straße oder tatsächlichen Angriffen und Bedrohungen", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). "Meist von ganz rechts außen."
Sie selbst sei schon beim Joggen angespuckt oder im Café beleidigt worden, berichtete die Grünen-Politikerin. Auch im Internet würden Politikerinnen und Politiker regelmäßig bedroht. Das sei belastend. "Aber ich habe ein Büro, ich kann problemlos die Bundestagspolizei oder einen Anwalt einschalten", sagte sie. "In der Kommunalpolitik sind die Kolleginnen oft auf sich ganz alleine gestellt."
Dabei sei es wichtig, dass mehr Frauen in die Politik gehen, sagte Göring-Eckardt. Ein 30-Prozent-Frauenanteil beispielsweise im Bundestag sei viel zu wenig. "Wir brauchen ein geschlechtergerechtes Parlament - mit gleich vielen weiblichen und männlichen Abgeordneten", forderte sie. Es brauche eine fraktionsübergreifende Kommission, die im kommenden Jahr einen Vorschlag erarbeite, wie der Frauenanteil im Bundestag erhöht werden könne.
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