Berlin (epd). Der Ausländeranteil unter Hartz-IV-Empfängern ist gestiegen. Wie aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervorgeht, sank zwar die Zahl der sogenannten Regelleistungsberechtigten insgesamt von gut sieben Millionen im Jahresdurchschnitt 2007 auf knapp 5,8 Millionen im Jahr 2018. Gleichzeitig sei dabei aber der Anteil der Hartz-IV-Empfänger mit ausländischer Staatsangehörigkeit von 18 Prozent auf gut 35 Prozent angestiegen. Die größte Gruppe unter ihnen waren den Angaben nach Syrer mit knapp 600.000 Menschen.
Den Angaben zufolge betrugen die Zahlungsansprüche bei den Deutschen 2018 rund 22,7 Milliarden Euro und bei den Ausländern knapp 12,9 Milliarden Euro. 2007 waren es bei den Deutschen knapp 30 Milliarden Euro und bei den Ausländern rund 6,6 Milliarden Euro. Zuerst hat die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Freitag) über die aktuellen Zahlen berichtet.
Grund für den wachsenden Ausländeranteil ist vor allem die Ankunft zahlreicher Flüchtlinge in Deutschland im Jahr 2015. Lag der Ausländeranteil bei Hartz-IV-Empfängern 2014 bei 21,2 Prozent, stieg er 2015 auf 23,3 Prozent, 2016 auf 27,2 Prozent und 2017 auf 32,6 Prozent. Anerkannte Flüchtlinge haben Anspruch auf Hartz IV, etwa wenn sie arbeitslos sind. Hartz IV erhalten auch Menschen, die so wenig Geld verdienen, dass sie ihren Lebensunterhalt davon nicht allein bestreiten können. Ein Sprecher der Bundesagentur für Arbeit sagte auf epd-Anfrage, dass Flüchtlinge überproportional häufig in Helferjobs arbeiteten, die nicht gut genug vergütet seien, um eine Familie zu versorgen.
Einer Statistik der Bundesarbeitsagentur zufolge waren im Mai dieses Jahres von den 3,95 Millionen Hartz-IV-Empfängern, die erwerbsfähig waren, gut eine Million auch erwerbstätig - davon mehr als 380.000 Ausländer. Von den Menschen aus den Asylherkunftsländern Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien waren laut einer weiteren Statistik im Mai 2019 insgesamt mehr als 317.000 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt - rund 34 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor.